So Leute. Nachdem ich ja in meiner ersten Ausgabe schon erzählt habe, dass es gar nicht so einfach war, die richtigen Vorlagen für meinen Traumpullover zu finden, geht es heute sozusagen mit dem Trockenschwimmen weiter, sprich: dem Üben der richtigen Stricktechniken. Ich verrate euch heute, wo ich die besten Anleitungen fürs Patentstricken gefunden habe und welche Videos für mich wirklich hilfreich waren.
Das, liebe Leute, war nämlich auch gar nicht so einfach wie es sich vielleicht anhört. Man könnte schließlich denken: Das Netz ist doch randvoll mit Anleitungen für einfach alles, es gibt zigtausende von Büchern und überhaupt. Tja. Nur die richtigen davon für sich selbst rauszupicken – ein Traum. Damit ihr nicht auch suchen müsst (für den Fall, dass es euch in dem Bereich ganz ähnlich geht), hier meine schlauen Ratschläge in Punkto Brioche. Wohl bekomm's!
Schlauer Rat #1 – Nicht ohne mein Video!
Ganz ehrlich: Bücher sind toll, wenn man eine Technik schon beherrscht. Wenn ich jedoch dabei bin, etwas Neues zu lernen, finde ich ein Video immer tausendmal hilfreicher als eine geschriebene oder illustrierte Anleitung – so schön sie auch sein mag. TGFY! Hä? Thank God For YouTube! Und Makerist – aber dazu gleich noch mehr.
schlauer rat #2 – schön easy anfangen
Ich neige gelegentlich zur Selbstfehleinschätzung. Meine ToDo-Listen sind IMMER zu lang und unrealistisch, ich unterschätze gnadenlos meinen eigenen Arbeitsaufwand (“Das geht locker mit zwei Tagessätzen…”, “Klar krieg ich das bis morgen fertig”) und so weiter. So auch beim hier dokumentierten Traumpullover Projekt. Bevor ich auch nur eine Reihe Patent gestrickt hatte, hatte ich mir schon eine Strickanleitung gekauft (die mir noch nicht einmal sonderlich gut gefiel), von der ich vermutete, dass ich daraus das Wesentliche lernen könnte. Nur um dann festzustellen, dass ich das Wesentliche erstmal Schritt für Schritt lernen sollte, und zwar nicht anhand dieser Anleitung.
Zurück also zu den Basics. Ich schaute mir meeehrere YouTube-Tutorials mit einer Vollpatent-Anleitung an (unter anderem das hier) und machte mich dann daran, einen Schal zu stricken. Erst einen einfarbigen, dann sogar einen zweifarbigen Patentschal und schließlich noch einen im "Fisherman's Rib", einem tiefergestochenen Patentmuster. Gar nicht so schwer die Basics – also, wenn man nicht alles auf einmal will.
Schlauer Rat #3 – Üben, bis man nicht mehr drüber nachdenken muss
Denn erst wenn man nicht mehr darüber nachdenken muss, dann sitzen die Basics. Ein Schal ist daher immer ein ganz hervorragendes Einsteiger-Projekt für diese Art von Stricktechnik. Nach gefühlt 3.498 Reihen sitzt die Basis-Technik wie im Schlaf.
Schlauer Rat #4 – Professionelle Hilfe holen
Die gute Nachricht: Es gibt professionelle Hilfe für Menschen wie uns. Diese Profis haben sich sogar schon mal für uns Gedanken gemacht, was man alles lernen muss und in welcher Reihenfolge, um eine Technik zu beherrschen. Wie sie heißen und wo man sie findet? Hier, bei Makerist. Leider bin ich darauf erst ein wenig spät gekommen, aber dann hat es sich gelohnt. Mein Kurs, bei dem es dann Klick gemacht hat, nennt sich “Brioche – alles über Patentmuster“ und hat mir Schritt für Schritt gezeigt, dass das alles gar kein Hexenwerk ist.
Während des Makerist-Kurses hat es bei mir auch auf einmal Klick gemacht. Ich hatte auf einmal eine Idee, wie ich mit den Zu- und Abnahmen umgehen sollte, damit ich am Ende mein gewünschtes Muster bekomme. Und ganz ehrlich: der Aha-Moment kam noch nicht einmal, als ich den Kurs beim ersten Mal geschaut habe, sondern ungefähr bei der dritten Wiederholung der Zunahmen-Episode. Da fiel es mir auf einmal wie Schuppen von den Augen. Nachstricken hatte natürlich schon davor funktioniert, aber dann auf einmal schien es zumindest sonnenklar: Soooo muss ich die Technik also einsetzen! Mit diesem Gefühl der Erleuchtung ging es dann schließlich endlich an den nächsten Schritt: Musterstücke.
Dazu erzähl ich euch dann mehr beim nächsten Mal…
Hintergrund- und Titelbild: Victoria Bilsborough via Unsplash
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